vom 2. bis 9. Oktober 2010
Tagebuch aus der Sicht von Markus Truog
Vom 2. bis 9. Oktober 2010 durfte ich mit Durin bereits zum siebten Mal an einer Ausbildungswoche des Schweizerischen Hovawart-Clubs in Celerina im Engadin teilnehmen. Rund 100 Hovawarte und ein paar wenige "Nicht-Hovawarte" verbrachten die Ausbildungswoche gemeinsam mit rund 140 Menschen im Hotel "Cresta Palace" in Celerina. Das Ausbildungsprogramm entsprach jenem der vorherigen sechs Jahre. Nachfolgend erzähle ich tagebuchartig über ein paar Höhepunkte aus meiner Sicht.
Freitag, 1. Oktober 2010
Wie schon in allen vorhergehenden Jahren, reisten Christina, Durin und ich bereits am Vortag nach Celerina, um die Ausbildungswoche gemütlich in Angriff nehmen zu können. Wir fuhren mit unserem Auto am Freitag dem 1. Oktober 2010 um ca. 13.30 Uhr von zu Hause in Richtung Engadin los. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir Grüsch im Kanton Graubünden. Wer schon die früheren Geschichten gelesen hat, weiss, dass dieser kleine Ort im Prätigau mein Heimatort ist. Auch dieses Mal legten wir in Grüsch einen kurzen Zwischenhalt für ein Bier ein.
Um 17.50 Uhr, nachdem wir in Klosters das Auto auf die Bahn verladen hatten, liessen wir uns durch den Vereina-Tunnel nach Susch im Engadin transportieren. Von da aus dauerte die Fahrt noch eine knappe Stunde und wir gelangten nach 340 km Fahrt gegen 19.00 Uhr in Celerina an, wo wir im Hotel "Cresta Palace" nach der Begrüssung durch das Hotelier-Ehepaar Elisabeth und Hanspeter Herren sofort unser Zimmer bezogen.
Nachdem Durin sein Nachtessen erhalten hatte, wartete ein feines 6-Gänge-Menü auf Christina und mich (im Halbpensions-Preis inbegriffen). Ungefähr um 22.00 Uhr holten wir Durin und machten einen kleinen Spaziergang durch das finstere und ruhige Celerina.
Christina suchte danach gleich das Zimmer auf; Durin und ich blieben noch bei den Hovi-Leuten in der Hotel-Halle. Nach einem "Schlummertrunk" legten wir uns dann kurz nach Mitternacht auch müde ins Bett (ich) bzw. an den kühlsten Ort im Zimmer (Durin).
Samstag, 2. Oktober 2010
Um 08.00 Uhr war für uns "Tagwache". Nach dem ersten Morgenspaziergang mit Durin begaben Christina und ich uns zum sehr reichhaltigen Frühstücksbüffet. Anschliessend machten wir uns mit Durin und mit vier anderen "Teufelchen" zu einem grösseren Spaziergang in Richtung Stazer-Wald auf.
Nach der Rundwanderung um den Stazer-See und einem Bier-Halt im See-Restaurant kehrten wir geben 13.00 Uhr zum Hotel zurück.
Um 14.30 Uhr begann die Ausbildungswoche "offiziell" mit der Besammlung der rund 100 Hunde und rund 140 Menschen hinter dem Hotel "Cresta Palace". Wir wurden in 5 Gruppen eingeteilt, in welchen wir die ganze Woche beisammen blieben. Durin und ich wurden wie in den letzten drei Jahren in die Gruppe von Ruth Petri und Bruno Perren eingeteilt. Nach der Einteilung begaben wir uns gruppenweise auf eine ungefähr zweistündige Wanderung.
Auch dieses Jahr war Durin nicht das einzige "Teufelchen" in Celerina. Zu unserer Freude nahmen auch sein Bruder Dyk Teufelchen von Husgritt, sowie Fame Teufelchen von Husgritt, Fedor Teufelchen von Husgritt, Florentine Teufelchen von Husgritt und Geoffrey Teufelchen von Husgritt teil. Die "Teufelchen" wurden jedoch in verschiedene Gruppen eingeteilt; in unserer Gruppe war Durin das einzige "Teufelchen". Aber auch beim Abendessen waren wir diesmal nicht bei unseren "Verwandten", da deren Tisch bereits voll besetzt war.
Am Abend lud uns die Hotel-Leitung um 18.30 Uhr zu einem Begrüssungs-Apéro ein. Danach durften wir erneut ein 6-Gänge-Menü geniessen. Während dem Essen durften die Hunde nicht bei uns sein, weil derart viele Hunde unter den Tischen wohl kaum Ruhe geben würden. Nach einer kurzen Begrüssungs-Ansprache von René Oppliger holten wir Durin ungefähr um 22.00 Uhr aus dem Zimmer und machten einen kurzen Nacht-Spaziergang. Den Abend schlossen Durin und ich wie üblich mit einem Feierabend-Bier in der Hotel-Halle ab.
Sonntag, 3. Oktober 2010
Nach dem ersten Morgenspaziergang gab's um 08.00 Uhr Frühstück. Danach waren ab 09.30 Uhr bis 11.30 Uhr Übungen auf dem Hindernis-Parcours beim Hotel "Cresta Palace" angesagt. Durin hat dabei sehr gut mitgemacht. Leider interessierten ihn die Spuren der anderen Hunde am Start des ersten Wettbewerbs, welcher Punkte für den Abschluss-Parcours gab, wesentlich mehr, als das Rennen durch den "Tunnel". Deshalb wurden wir mit etwas mehr als 13 Sekunden Zweitletzte der Gruppe.
Nach einer Mittagspause beim Hotel marschierten wir in die Inn-Ebene hinunter, wo Unterordnungs- und Kontaktübungen angesagt waren. Beim zweiten Wettrennen wurde gemessen, wer der schnellste Hund unserer Gruppe ist. Durin landete mit seiner gemächlichen Rennart im 15. von 17 Rängen. Die Punkte dieses Wettrennens zählten ebenfalls für den Abschluss-Parcours vom Freitag.
Heute war Durin total in Allegra von der Beverquelle verliebt. So oft er konnte, belagerte er sie. Allegra wies ihn konsequent und heftig ab. Deshalb musste ich dauernd aufpassen, dass sich die beiden nicht zu nahe kamen.
Zurück zum Hotel wanderten wir in kleinen Gruppen oder einzeln. Weil Durin auch diese Gelegenheit sofort dazu nutzte, Allegra zu bedrängen, musste ich ihn bis zum Hotel an der Leine behalten. Schade!
Gegen 16.00 Uhr setzte ich mich mit Durin und anderen meiner Gruppe in ein Restaurant und genoss die warme Abendsonne. Nach einem eher kühlen und windigen Tag, tat diese Aufwärmung sehr gut!
Später brachte ich Durin ins Zimmer, fütterte ihn und begab mich mit Christina für den Feierabend-Trunk an die Hotel-Bar. Nach einem Film über den "Kind und Hund"-Tag gab es wie üblich am Sonntag ein phantastisches, 8-gängiges Gala-Dinner. Später holten wir Durin aus dem Zimmer, gingen auf einen kurzen Nacht-Spaziergang. Danach verschwand Christina aufs Zimmer und Durin und ich und setzten uns dann noch für uns alleine an die Hotel-Bar. Müde aber zufrieden mit dem ersten richtigen Ausbildungstag gingen wir gegen Mitternacht zu Bett.
Montag, 4. Oktober 2010
Nach dem Frühstück besammelten wir uns um 09.45 Uhr bei der Talstation der Gondelbahn Celerina-Marguns. Nach der Fahrt mit der Gondel auf 2'278 m.ü.M. wurden zuerst Kontakt- und Unterordnungsübungen gemacht. Danach durften die Hunde etwa eine Viertelstunde frei herum rennen. Durin erkundete die Gebend eher alleine. Anschliessend bereitete jeder Hundeführer eine Fährte vor. Als Durin die Fährte lief, arbeitete er recht hektisch und geriet oft weit neben die Spur. Schlussendlich fand er den Gegenstand am Ende der Fährte aber doch noch.
Weil die Arbeit mit den Fährten viel Zeit beanspruchte, wurde die Mittagspause ab 12.45 Uhr gleich auf dem Marguns abgehalten. Die Hunde blieben draussen angebunden und die meisten Menschen wärmten sich im Bergrestaurant auf.
Gegen 14.00 Uhr begaben wir uns grüppchenweise auf die Wanderung ins Tal hinunter. Um Allegra von der Beverquelle aus dem Weg zu gehen, lief ich mit den ersten Gruppen los und liess Allegra weit hinter mir. Durins Nase half ihm jedoch, Allegra recht rasch ausfindig zu machen, nach hinten zu rennen und sie mit aller Kraft zu bedrängen. Weder von Kläpperli, Wasserspritzern noch von lauten Worten liess sich Durin von Allegra vertreiben. So musste ich ihn halt den ganzen Weg nach unten während rund 2 1/2 Stunden an der Leine führen, was uns beiden nicht gerade grossen Spass machte.
Weil die Hunde durch die Übungen am Vormittag und die Wanderung am Nachmittag doch schon recht müde waren, wurde bei der Wanderung ins Tal nicht mehr gearbeitet.
Ca. 16.30 Uhr waren Durin und ich beim Hotel zurück und begaben uns zum Feierabend-Bier in das nahe gelegene Restaurant "La Piruetta".
Etwa eine Stunde später brachte ich Durin aufs Zimmer und fütterte ihn. Danach begaben sich Christina und ich wie üblich an die Hotel-Bar. Vor dem erneut tollen Nachtessen zeigte René Oppliger in der Hotel-Halle Bilder von der 50-Jahre-Feier des Schweizerischen Hovawart-Clubs und Pierre Hartmann gab die Gruppen-Einteilungen für den Gruppen-Parcours vom Dienstag bekannt. Nach dem Essen holten wir Durin für einen kurzen Spaziergang und anschliessenden Hotel-Hallen-Besuch aus dem Zimmer.
Dienstag, 5. Oktober 2010
Der vierte Ausbildungstag begann wie die vorherigen mit einem kurzen Morgen-Spaziergang um 07.30 Uhr und anschliessendem Frühstück. Um 09.45 Uhr ging es in der Gruppe in die Ebene, um dort weitere Übungen zu machen. Unter anderem übten wir mit unseren Hunden Unterordnung und Apportieren.
Weiter war der dritte Wettkampf, welcher zum Abschluss-Parcours vom Freitag zählte, auf dem Programm. Wir mussten die Hunde über ca. 20 Meter "bei Fuss" führen. Dann mussten die Hunde ins "Sitz" und bleiben, während die Hundeführer weitere 20 Meter liefen. Mit dem Rücken gegen den Hund musste dieser dann ins "Front" abgerufen werden. Auch hier brillierten Durin und ich nicht gerade. Durin lief mir aus dem "Sitz" zuerst nach und ich musste ihn nochmals zurück setzen. Danach spazierte er erst einmal etwas herum, bevor er zu mir ins "Front" kam. Für mich war aber die korrekte Ausführung viel wichtiger, als das Ganze in möglichst kurzer Zeit zu machen.
Am Nachmittag war ab 13.00 Uhr der Gruppen-Wettbewerb angesagt. Aus allen fünf grossen Gruppen wurden Fünfergruppen gemacht. Die Hunde kannten sich somit noch nicht. Trotzdem klappte das Zusammensein in unserer Gruppe reibungslos. Leider gibt es vom Gruppen-Parcours kaum Fotos, da Christina nicht mit kam.
Auf einer rund zweistündigen Wanderung mussten an verschiedenen Posten Aufgaben gelöst werden. Die Gruppenleiter hatten sich wieder wunderbare Postenarbeiten ausgedacht. Bravo! Es hat erneut grossen Spass gemacht. Was mich immer wieder besonders erstaunte, war die Tatsache, dass ich mit Durin nun das siebte Mal teilnahm und sich keine Postenarbeit bisher wiederholte.
Am ersten Posten mussten wir zu Hundefotos die richtigen Hunderassen zuordnen. Dies war nicht gerade einfach, da sich die Kursleitung eher unbekanntere Rassen ausgesucht hatten. Meine Gruppe erhielt hier 35 von 50 möglichen Punkten.
Beim zweiten Posten erreichten wir gemeinsam die maximale Punktzahl von 50. Wir mussten uns Schneeschuhe anziehen und damit zusammen mit dem Hund einen Slalom laufen. Dabei durfte weder Mensch noch Hund eine ca. 50cm entfernte Linie übertreten. Alle fünf Teams unserer Gruppe schafften dies tadellos.
Am dritten Posten mussten wir die Hunde mit Frolic füttern. Dies mit Stäbchen aus Salzstängeln! Wer kein "Besteck" mehr hatte, musste die Fütterung abbrechen. Teilweise wurden hier die Salzstängel von den Hunde gefressen oder die Frolic fielen auf den Boden. Wir erhielten hier aber dennoch 35 Punkte.
Beim vierten Posten mussten wir mit einem ca. 50cm langen Trinkhalm ein Wursträdchen ansaugen und damit über eine Strecke von ca. 10 Metern rennen, ohne das Wursträdchen zu verlieren. Vier von fünf aus unserer Gruppe schafften dies; nur ich nicht. Wir erhielten hier trotzdem sehr gute 45 Punkte.
Am fünften Posten wurden Apportier-Gegenstände unter Töpfen, Servier-Brettern oder einer Fasnachtsmaske versteckt. Diese Gegenstände mussten danach von den Hunden geholt werden. Da dies nicht überall - vor allem nicht bei Durin - gut klappte, erhielten wir erneut lediglich 35 Punkte.
Beim letzten Posten versagten wir gänzlich und erhielten nur gerade 16 Punkte! Die Hunde mussten in einer Reihe im "Platz" liegen und bleiben. Danach musste ein Hundeführer unserer Gruppe ein Modellauto mit Fernsteuerung an den Hunden vorbei führen. Weil Thomas es falsch verstand, versuchte er die Fahrt im Slalom um die Hunde herum. Die einen Hunde standen dabei wegen dem Auto auf, die anderen, weil das Auto ihnen über die Rute fuhr.
Weil Durin kurz vor Ende des Parcours bzw. vor dem letzten Posten noch in einem Schlammloch baden ging, musste ich mit ihm vor der Rückkehr ins Hotel an den Inn, um ihn zu reinigen. Zum Glück ist Durin eine richtige Wasserratte, und das Reinigen ging somit beinahe von selber. Erst danach konnte ich mit ihm zusammen gegen 16.00 Uhr zum Feierabend-Bier auf die Hotel-Terrasse.
Die Rangverkündigung des Gruppen-Parcours wurde während dem Nachtessen verlesen. Meine Gruppe wurde mit 216 von 300 möglichen Punkten im 14. Rang (von 18 Gruppen) klassiert. Mir war das Mitmachen aber viel wichtiger als der Rang.
Mittwoch, 6. Oktober 2010
In der Hälfte der Ausbildungswoche war die gemeinsame Wanderung auf dem Programm. Nach dem üblichen Morgen-Spaziergang und dem Frühstück trafen sich alle Gruppen um 09.45 Uhr hinter dem Hotel und wanderten danach während rund 2 1/2 Stunden zum Picknick-Platz in der Nähe von Bever. Bei schönstem Wetter durfte Durin dabei sehr oft frei herum rennen. Es gab zwischen den vielen Hunden absolut keine grösseren Probleme.
Zum Mittagessen bereiteten Kurt Plüss und Hansruedi Petri feine, von Pierre Hartmann zubereitete, Curry-Bratwürste und Folien-Kartoffeln zu.
Auch auf dem Rückweg über Samedan war Durin meist nicht angeleint und konnte die Freiheit sowie die vielen Badegelegenheiten im Inn nutzen. Weder ein Rüde noch irgend eine Hündin interessierten ihn gross und somit gab es auch auf dem Heimweg absolut keine Probleme.
Dieses Jahr war Petrus uns wieder einmal sehr wohl gesinnt und schenkte uns für die Wanderung einen herrlichen, sonnigen Tag. Die gelben Lärchen vor dem stahlblauen Himmel gaben ein wunderbares Bild ab.
Nach dem feinen Nachtessen und dem kurzen Abendspaziergang setzte ich mich mit Durin erneut bis gegen Mitternacht in die Hotel-Halle und hörte Boogie-Woogie und Blues. Dass Durin dabei vor mir am Boden lag und sich durch die Musik absolut nicht stören liess, verwunderte doch recht viele andere Konzertbesuchende.
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Den fünften Ausbildungstag begannen wir nach dem Frühstück um 09.45 Uhr bei Hochnebel auf dem Hindernis-Parcours beim Hotel.
Als alle Hunde die Hindernisse bewältigt hatten, marschierten wir in die Ebene, um dort weitere Unterordnungs- und Kontaktübungen zu machen. Unterdessen hatte sich der Hochnebel verzogen und wir durften erneut einen wunderbar sonnigen Tag erleben.
Nach einer kurzen Mittagspause zeigte und übte Barbara Gubler mit uns, wie man das "Verweisen" für die Fährtensuche aufbauen kann. Gegen 15.00 Uhr brachen wir dann das gemeinsame Üben in der Gruppe ab und spazierten zum Hotel zurück. Den Hunden merkte man dabei die Müdigkeit sichtlich an. Die Übungswoche hatte ihnen sehr zugesetzt.
Weil es unser letzter Tag in der Gruppe war, setzten wir uns alle gemeinsam ins Restaurant "La Piruetta" und genossen den sonnigen Feierabend.
Am Abend gab Pierre Hartmann die Startliste des Abschlussparcours bekannt, bevor das wie gewohnt fantastische Gala-Buffet eröffnet wurde. Alle hofften nun darauf, dass sich das Wetter auch am Freitag noch einmal von der besten Seite zeigt.
Freitag, 8. Oktober 2010
Der letzte Ausbildungstag begann für Christina und mich recht heftig. Nach dem Frühstück stellten wir den Hovi-Shop in der Hotel-Halle auf. Schon während dem Aufstellen wurden wir von Interessierten bestürmt. Dies, obschon wir angekündigt hatten, den Shop bis zur Rangverkündigung offen zu halten.
Durin und ich starteten erst am Mittag zum Abschluss-Parcours. Leider gibt es vom Abschluss-Parcours nicht viele Fotos, da Christina für die Betreuung des Hovi-Shops beim Hotel bleiben musste.
Durin und ich wurden von der Kursleitung Beibhinn vom Haus Birean und Thomas Langsdorf zugeteilt. Die beiden Hunde wie auch wir Zweibeiner verstanden sich sehr gut und es wurde für uns ein ganz entspannter Nachmittag. Und Petrus schenkte uns zudem erneut herrliches Wetter.
Während der Wanderung mussten an verschiedenen Posten Arbeiten erledigt werden.
Posten 1: Auf einem Bürostuhl sitzend musste ich Durin (ohne Leine) rückwärts fahrend durch einen Slalom führen. Kaum hatte ich Durin abgeleint, musste er zuerst den gesamten Platz inspizieren. Als er endlich wieder bei mir war, fuhr ich die ersten zwei Kegel um und danach war die Zeit für die Postenarbeit abgelaufen. Für diese miserable Leistung erhielten wir nur gerade 5 Punkte für das Erscheinen am Posten. Hingegen konnte ich die Theoriefrage richtig beantworten und erhielt dafür 10 Punkte. Ich wusste, wo sich die "Wamme" beim Hund befindet, nämlich am Hals.
Posten 2: Hier versagte ich bei der Theoriefrage. "Canis Lupus" ist nicht der Haushund, sondern der Wolf! Deshalb gab es für die Theoriefrage keine Punkte. Aber auch Durin half nicht, Punkte zu sammeln. Er hätte im Sitz oder Platz auf einer Tragbahre bleiben sollen, währen ihn Heidi Stadelmann und Pierre Hartmann über eine Strecke von ca. 10 Metern trugen. Durin sprang leider vorzeitig ab.
Posten 3: Auch bei diesem Posten hatte Durin anderes im Sinn, als im "Sitz" darauf zu warten, dass ich ihn zu mir rief. Ich musste Durin ca. 5 Meter von einem grossen Stoff-Schwein ins "Sitz - Warten" setzen, beim Stoff-Schwein eine Musikdose in Gang setzen und mich dann weitere ca. 5 Meter hinter dem Stoff-Schwein in ein kleines Zelt setzen. Erst danach hätte ich Durin zu mir ins Zelt bzw. bei mir ins "Platz" rufen sollen. Einerseits lief mir Durin schon viel zu früh nach und andererseits dauerte es eine "Ewigkeit", bis Durin neben mir im "Platz" war. Deshalb gab es auch hier nur minimale Punkte. Dass der Behang der Hovawarte bis zum Lefzenwinkel gehen muss, wusste ich bei der Theoriefrage und erhielt die 10 Punkte.
Posten 4: Vor diesem Posten gab es einen riesig grossen Rückstau. Vor uns warteten 6 oder 7 Gruppen auf die Arbeit. So dauerte es rund eine Stunde, bis Durin und ich endlich unsere Aufgaben erledigen konnten. Durin musste sich einen Hunde-Rucksack, gefüllt mit einer Leckerli-Dose und einer Wasser-Flasche anziehen lassen und danach auf ca. 10 Meter Distanz "Voran" zu einem Voraus-Tellerchen gehen. Auf dem Voran-Tellerchen lag ein Leckerli von einem Schaumstoff-Würfel zugedeckt. Die Augenzahl, welche der Würfel nach dem Herunterwerfen beim Leckerli-Essen zeigte, wurde für die Punktzahl am Posten verwendet. Sofort musste ich Durin nach dem Würfeln wieder zu mir rufen und er durften den Rucksack nicht während dem gesamten Spiel nicht verlieren. Durin machte dies sehr gut, nur habe ich die Punktzahl leider nicht notiert. Im Gegensatz zu Durin versagte ich bei der Theoriefrage erneut. Ich wusste nict, dass der Weisse Schäferhund nicht zu den von der FCI anerkannten Gebrauchshunden zählt und tippte fälschlicherweise auf den Bouvier de Flandre. Nun weiss ich es!
Posten 5: Zum Abschluss musste Durin an einer langen Leine hängend "voran" gehen und in einem kleinen Zelt einen von drei mit Fressware gefüllten Socken aussuchen. Je nachdem, welcher Socke gewählt wurde, gab es Punkte. Ziel war es eigentlich auch, den Hund an der Leine zurück zu holen, bevor er den Socken im Fang hatte. Mit meiner gemütlichen Reaktion gelang es Durin aber problemlos, den von ihm ausgewählten Socken aufzunehmen und ich musste ihn im mit aller Gewalt aus dem Fang holen. Die Wiener Würstchen im Socken wollte Durin nämlich nicht mehr so ohne weiteres preisgeben. Leider weiss ich für diesen Posten weder den Inhalt der Theoriefrage noch die erreichte Punktzahl.
Nach 3 Stunden erreichten wir um ca. 16.00 Uhr wieder das Ziel beim Hotel.
Bei der Rangverkündigung erhielt jeder Hund eine Cervelat und jeder Mensch ein Badetuch. Auch bei diesem siebten Mal war mir der Rang des Abschluss-Parcours weniger wichtig als die Tatsache, dass Durin erneut wunderbar mitgemacht und gehorcht hat. Nur so nebenbei, Durin und ich wurden bei der Rangverkündigung als erstes Team aufgerufen; wir belegten nämlich den 89. Rang und die Rangliste wurde von René Oppliger von hinten nach vorne verlesen.
Im Anschluss an die Rangverkündigung gelang es uns endlich auch noch, ein Foto mit allen anwesenden "Teufelchen" zu schiessen:
Günther + Geoffry, Michael + Florentine, Markus + Durin,
Christine + Fedor, Brigitte + Fame, Stefanie + Ayla (kein Teufelchen) und Birgit +
Dyk
Der Abend stand ganz im Zeichen des Abschiednehmens. Die Übungsleiter wurden von uns Teilnehmern mit Geschenken und grossem Applaus verabschiedet. Seitens der Übungsleitung wurde vor allem gerühmt, dass auch diese Woche mit rund 100 Hunden und 150 Leuten so harmonisch und vor allem ohne nennenswerte Verletzungen vorbei ging. Ganz überraschend gab zudem René Oppliger bereits bekannt, dass die Ausbildungswoche im 2011 erneut stattfinden werde.
Nach vielen Gesprächen und ein paar Bierchen in der Hotel-Halle gingen wir dann um Mitternacht zu Bett und träumten von einer erneut wunderschönen, lehrreichen und unvergesslichen Woche. Für mich war es auch bei der siebten Teilnahme ein unbeschreiblich schönes Erlebnis, eine ganze Woche zusammen mit Durin verbringen zu können. Ganz bestimmt werde ich auch 2011 wieder alles daran setzen, dabei sein zu können.
Samstag, 9. Oktober 2010
Wie schon in den letzten sechs Jahren, blieben wir einen Tag länger in Celerina. Christina, Durin und ich durften ausschlafen, da das Zimmerräumen ja auf Sonntag verschoben wurde. Nach dem kurzen Morgenspaziergang ging es zum Frühstücks-Buffet. Dieses war heute besonders lang, da es ja auch noch galt, allen Gruppen-Teilnehmern und den Leitern "Auf Wiedersehen" zu sagen.
Nach der Verabschiedung fuhren Durin und ich mit dem Auto nach Punt Muragl. Dort fuhren wir mit der Standseilbahn auf den Muottas Muragl (2'456 Meter über Meer). Nach einem Wein-Halt im Berg-Kiosk spazierten wir ganz gemütlich wieder nach Punt Muragl hinunter. Dabei trafen wir recht viele freundliche Leute mit Hunden und Durin durfte sich von seiner besten Seite zeigen.
Mit einem Apéro in der Hotel-Bar und einem feinen Nachtessen schlossen wir unseren letzten ganzen Tag in Celerina ab.
Sonntag, 10. Oktober 2010
Auch am Tag der Heimreise liessen wir es "hell" werden. Nach dem Morgenspaziergang, dem reichhaltigen Frühstück und dem Packen fuhren Durin und ich mit dem Bus nach St. Moritz und von dort aus mit der Standseilbahn auf die Corviglia (2'486 Meter über Meer). Nach einem kurzen Wein-Halt spazierten wir durch dichten Nebel zum Marguns (2'278 Meter über Meer) hinüber. Auf dem gesamten Weg waren Durin und ich währen knapp eineinhalb Stunden ganz alleine unterwegs. Deshalb durfte Durin auch dauernd frei herum rennen. Im Bergrestaurant wartete Christina auf uns und wir genossen ein feines "Metzgete-Zmittag" bei Ländlermusik. Nach dem Essen fuhren wir mit der Gondelbahn nach Celerina hinunter.
Bevor wir Celerina in Richtung Unterengadin verliessen, stärkten wir uns noch an der Sonne im Restaurant La Piruetta. Dann hiess es für dieses Jahr endgültig Abschied zu nehmen. Christina, Durin und ich verbrachten aber noch eine zweite Woche in Graubünden, nämlich wie in den letzten beiden Jahren in Scuol.
Schlussbemerkungen
Noch etwas zum Hotel "Cresta Palace". Wir - rund 100 Hunde und 140 Menschen - belegten im 4-Sterne-Hotel sämtliche 100 Zimmer. Das Hotel war also wieder einmal eine Woche lang nur für uns da. Das ganze Personal hat dabei grandioses geleistet. Jeden Tag wurden uns die Wünsche von den Augen abgelesen. Die Zimmer wurden jeden Tag tadellos gereinigt. Das Essen war einfach grandios. Vielen herzlichen Dank ans "Cresta-Team"!
Wer einmal im Engadin mit Hund Ferien machen will, dem kann ich das Hotel "Cresta Palace" nur wärmstens empfehlen.
Nun freue ich mich schon sehr auf unsere achte Ausbildungswoche mit Durin im Herbst 2010.